Controlling Restrisiko

Stark vereinfachte Betrachtung: 438 AKWs weltweit, Durchschnittsalter 25 Jahre ergibt Groessenordnung 11000 Betriebsjahre.
Katastrophale, schwere und ernste Unfaelle (INES 7, 6, 5) gab es mindestens eine Hand voll, den GAU (INES 7, katastrophal) offiziell zwei bis fuenf mal (Tschernobyl, Harrisburg und je nach dem, welche Meinung sich jetzt ueber Fukushima I Block 1 bis 3 durchsetzt). In Deutschland sind 17 AKWs in Betrieb.
[ Quelle der Zahlen: Infografik und Zusammenstellung auf spiegel.de, 14.3.2011 ]

Abschaetzungsfehler: viele. Alter der AKWs ist nicht gleich Betriebsjahre der AKWs. Betrachtet wurde nur die Anzahl aktueller AKWs – fruehere AKWs, Unterschiede in Typen, Leistung etc. blieben unberuecksichtigt.

Beurteilung: Praktische Erfahrung in der Groessenordnung 11000 Betriebsjahre ist aussagekraeftig, auch gegenueber gruendlichen Hochrechnungen aus den 1960er-, 1970er- oder 1980er- Jahren.
Ganz allgemein: Gesetz der grossen Zahlen laesst Typunterschiede und Leistungsunterschiede unwichtiger werden (438 AKWs).
Groessenordnung Betriebszeiten und Alter der AKWs ist vergleichbar.
Anzahl der Unfaelle: ist klar defensiv – es gibt einige Unfaelle, ueber die nicht oder nur wenig publiziert werden konnte; ich habe nur die Anzahl der genannten Beispiele in den Kategorien aus der Spiegelliste gezaehlt.

Fazit: beobachtete Groessenordnung ist zwei (bzw. fuenf, falls drei Kernschmelzen in Fukushima bestaetigt werden) offizielle GAU auf 11000 Betriebsjahre. Wenn man alle weiteren Informationen ignoriert, ist in Deutschland danach alle 320 (bzw. 130) Jahre ein GAU zu erwarten.

Es wird Zeit, die kompletten Daten durchzugehen und die Hochrechnungen aus der Zeit der Planungen und politischen Entscheidungen anzupassen und abzugleichen mit moeglichst exakten statistischen Aussagen. Mit besseren Erwartungswerten fuer die weltweite Zukunft als Grundlage fuer Entscheidungen.

Gibt es eigentlich weitere langfristige Weichenstellungen, deren Grundlage (bestehend aus Aussagen, Abschaetzungen, Hochrechnungen) man inzwischen statistisch ueberpruefen kann?

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